Logo GGZ   Geologische Gesellschaft in Zürich
   

Wann

Montag, 30.10.2017, ACHTUNG, neue Uhrzeit: 18:15 Uhr

Vortragsort

ETH Zentrum, Gebäude NO, Hörsaal C 60, Clausiusstrasse 26, Zürich
Lageplan (zum Ausdrucken)

Vortrag

Von schwingenden Felsen und Erdbeben-induzierten Massenbewegungen

Referent

Ulrike Kleinbrod, Schweizerischer Erdbebendienst, ETH Zürich

Inhalt

Im Alpenland Schweiz stellen Felsstürze und Massenbewegungen wiederkehrende Naturgefah-ren dar. Sie können Todesopfer fordern, oder an der bestehenden Infrastruktur und in Sied-lungsgebieten grossen Schaden anrichten. Felsstürze passieren einerseits auf natürliche Weise häufig aufgrund grosser Niederschläge oder auch ohne speziellen Auslöser. Die Felsmasse kol-labiert lediglich durch Einfluss der Gravitation, wie z.B. beim Felssturz bei Gurtnellen 2012, bei dem eine Person ums Leben kam und der Schienenverkehr für einige Tage gesperrt werden musste. Andererseits können Massenbewegungen oder Felsstürze auch durch unvorhersehbare Auslöser wie Erdbeben induziert werden. Ein Beispiel dafür ist der Bergsturz am Rawylhorn, welcher durch ein starkes Nachbeben der Magnitude 5.8 Bebens bei Sierre 1946 getriggert wur-de. Jüngste Ergebnisse aus der Forschung zeigen einen engen Zusammenhang zwischen der seismischen Antwort einer Felsmasse und deren innerer Struktur. Dadurch kann aufgrund des dynamischen Verhaltens einer Felsmasse nur durch die Anregung der natürlichen Bodenunruhe der innere Aufbau der Instabilität analysiert werden. Diese Methode liefert unabhängige Infor-mationen zu jeglicher Art von Verschiebungsmessungen oder felsmechanischer und geologi-scher Analysen. Je nach Schwingungscharakteristiken der Felsmasse lässt sich beurteilen, ob sich diese insbesondere bei starker Erdebenanregung in einem kritischen Zustand befindet. Die Eigenschwingungen der Felsmasse geben Hinweise auf die beteiligten Volumen und erlauben eine räumliche Abgrenzung gegenüber stabilem Fels. Die Schwingungen können aufgrund gros-ser Frakturen in der Felsmasse in eine bestimmte Richtung polarisiert sein, was wiederum gut mit der Bewegungsrichtung der Felsmasse übereinstimmt. Der Vortrag gibt einen Einblick in die Anwendungen dieser geophysikalischen Methode, und zeigt Beispiele von Messungen auf ver-schiedenen Instabilitäten in der Schweiz.

 

 

   

Diese Seite drucken

 
letzte Aktualisierung: 02.09.2017