Referent |
Dr. Peter Haldimann, Dr. Heinrich Jäckli AG, Zürich |
Inhalt |
- Wie entwickelte sich die Landschaft des Schweizerischen Mittellandes nach dem Abschluss der Molassesedimentation im Pliozän bis zum Vorrücken der ersten Gletscher im Pleistozän?
- Wie entwickelte sich in jenem Zeitraum das Flussnetz? Welche Erosion leisteten die Flüsse? Wo lag die Erosionsbasis?
- In was für eine Landschaft stiessen die ersten Gletscher vor rund 2 Mio. Jahren vor? Wie war die Geomorphologie zur Deckenschotterzeit?
- Wie war die Landschaft und was für Prozesse wirkten in den Warmzeiten?
- Wie, wann und warum leistet ein Gletscher Tiefenerosion? Wann entstanden die übertieften Täler? Entstanden alle in derselben Eiszeit? Welche mag es gewesen sein? War die «Eiszeit mit dem grössten Tiefenschurf» auch die «Eiszeit mit der grössten Reichweite»? War dies die morphotektonische Wende im Sinne Schlüchters?
- Was geschah nach jener «grössten Eiszeit»? Wie wurden die übertieften Täler gefüllt? Welche Prozesse spielten während den jüngeren Gletschervorstössen?
- Wie hat der würmzeitliche Gletschervorstoss die Landschaft überprägt? Und wie geht es weiter?
Diese und andere Fragen werden vom Referenten aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet und zu beantworten versucht. Aus quartärgeologischen Beobachtungen, Fakten und Arbeitshypothesen wird ein möglichst plausibles Puzzle zusammengefügt. Das entworfene Bild und die gezogenen Schlussfolgerungen dürfen durchaus kontrovers diskutiert werden. Der Vortrag will in diesem Sinne Denkanstösse vermitteln, das Verständnis für die quartärgeologischen Prozesse fördern, welche die Täler in der Molasse geprägt haben, und er will zeigen, wie die Landschaft mit neuen Augen erlebt werden kann.
Bild: Das Zürichseebecken, 10 Mio.
Jahre Erosion und Akkumulation.
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