Referent |
Prof. Dr. Reto Gieré, Universität Freiburg i. B. |
Inhalt |
Feinstaub ist ein hochaktuelles Thema, das uns alle beschäftigt und worüber jedermann spricht, auch Politiker und Mediziner. Wir wissen zwar noch erstaunlich wenig über die Beschaffenheit von Feinstaub in der Troposphäre, haben aber bereits Grenzwerte festgelegt. Diese Grenzwerte betreffen die Menge von Partikeln pro Volumeneinheit, berücksichtigen also weder die Eigenschaften des Staubes noch dessen Herkunft. Feinstaub besteht aus einer Mischung von natürlichen und anthropogenen Partikeln (z.B. Pollen, Sporen, Bodenpartikel, Meersalz, Vulkanasche, Russ, Industrie-Emissionen), welche unterschiedlichste Grössen, Formen, und chemische Zusammensetzungen aufweisen. Diese Eigenschaften beeinflussen massgeblich, wie weit die Partikel in der Atmosphäre transportiert werden, wie sie in der Umwelt reagieren, wie tief sie in unsere Lungen eindringen können, oder auch wie gesundheitsgefährdend sie sind. Es ist deshalb ausgesprochen wichtig, die physikalischen, chemischen und strukturellen Eigenschaften einzelner Partikel zu charakterisieren. Damit hat sich die Mineralogie ein neues und spannendes Forschungsgebiet erobert, das nicht in der Geosphäre liegt, sondern in der Luft, die wir einatmen.
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