Referent |
Prof. Dr. André Strasser, Universität Fribourg |
Inhalt |
Im Ordoviz bildeten rugose und tabulate Korallen zusammen mit Stromatoporiden erste kleine Riffe. Gegen Ende des Devons führte dann eine Vereisungsphase zu tieferen Wassertemperaturen und zu einem Aussterben vieler Arten. Bedeutende Korallenriffe erschienen erst wieder in der mittleren Trias. Sie waren nun durch Hexakorallen dominiert, wie sie grösstenteils auch die rezenten Riffe aufbauen. Die komplexen und empfindlichen Ökosysteme waren dauernd wechselnden Umweltbedingungen ausgesetzt. Immer konnten sich die Riffe als Ganzes jedoch anpassen, wenn dabei auch einzelne Korallenarten ausstarben und durch neue ersetzt wurden.Seit der Industrialisierung ist auch der Mensch zu einem wichtigen Umweltfaktor geworden. Seine Aktivitäten tragen zur Erhöhung der Wassertemperatur bei und modifizieren die Wasserchemie; Landwirtschaft und Abbau von Ressourcen fördern den Sediment- und Nährstoffeintrag; Überfischen stört das ökologische Gleichgewicht; Schifffahrt und Tourismus bedrohen die Korallenriffe durch Verschmutzung und physische Zerstörung. Die Korallen reagieren auf diese Stressfaktoren mit Krankheiten und Verlust ihrer Regenerationsfähigkeit, und grosse Abschnitte eines Riffs können sterben. Neben der Verringerung der Biodiversität gehen dabei auch die Funktion als Schutzbarriere vor Stürmen und eine wichtige Nahrungsquelle für den Menschen verloren.
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