Referent |
Prof. Dr. Simon Löw, ETH Zürich |
Inhalt |
Neben Erstfeld stellt der Abschnitt Sedrun-Faido das letzte noch nicht vollständig aufgefahrene Teilstück des Gotthard-Basistunnels dar. In diesem Abschnitt sind nördlich der Piora-Zone noch rund 10 Kilometer Grundgebirge des Gotthard-Massivs aufzufahren. Trotz sehr guten geotechnischen Gebirgseigenschaften bergen auch diese Gesteine ein grösseres geologisches Risiko: die durch die Tunneldrainage verursachten Gebirgsverformungen im Einflussbereich der Stauhaltungen Nalps, Curnera und Santa Maria.
Die entsprechenden Prozesse und Zusammenhänge wurden in den letzten 10 Jahren intensiv durch die Professur für Ingenieurgeologie untersucht. Diese Untersuchungen basieren unter anderem auch auf sehr umfangreichen neuen Messdaten des AlpTransit-Projekts. Diese Messdaten dienen einerseits als Grundlagen für einen sicheren Tunnelvortrieb und adequate Massnahmen im Tunnel und an der Geländeoberfläche, andererseits erlauben sie auch weiteren hydromechanisch gekoppelten Phänomen in Grundgebirgsgesteinen auf den Zahn zu fühlen, die von grundlegender wissenschaftlicher Bedeutung sind. Eines dieser neuen und auch im Vortrag beschriebenen Phänomene sind grossräumige reversible Verformungen von Talflanken, ausgelöst durch Schneeschmelze und veränderte Bergwasserspiegelhöhen.
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