Referent |
Dr. Toni Kraft, Schweiz. Erdbebendienst Zürich |
Inhalt |
Mit der globalen Herausforderung, eine steigende Nachfrage nach Energie
zu befriedigen aber gleichzeitig eine Stabilisierung oder Verringerung
der Kohlendioxid-(CO2)-Konzenration in der Atmosphäre zu erreichen,
werden weltweit zunehmend Geotechnologien wie die tiefe Geothermie und die geologische CO2-Speicherung als attraktive Lösungen wahrgenommen.
Durch die Injektion oder Extraktion von Fluiden (z.B. CO2 od. Wasser),
wie sie in beiden Verfahren angewendet wird, werden die natürlichen
lokalen Spannungsverhältnisse in der Erdkruste verändert. Diese
Veränderung der geologischen Randbedingungen kann das Auftreten von
Erdbeben begünstigen, man spricht dann von induzierter Seismizität.
Induzierte Erdbeben können stark genug sein, um Schäden zu verursachen
und den Betrieb der geotechnologischen Anlagen zu gefährden.
Von entscheidender Bedeutung für die Weiterentwicklung der oben
genannten Technologien ist ein besseres Verständnis der physikalischen
Vorgänge die zu induzierter Seismizität führen. Die Untersuchung von
sorgfältig seismologisch überwachten Pilotprojekten (z.B. Deep Heat
Mining Basel), aber auch von natürlichen regen-induzierten
Erdbebenserien, liefert dabei wichtige Erkenntnisse.
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