Referent |
Prof. Dr. Gerald Haug, ETH Zürich |
Inhalt |
Während der gesamten Erdgeschichte unterlag das Klima großen Schwankungen lange bevor der Mensch massiv in diese Abläufe eingegriffen hat. So war es in der Kreidezeit und im frühen Känozoikum, bis vor etwa 55 Millionen Jahren, deutlich wärmer als heute und die Pole waren eisfrei. Die Klimageschichte danach war vor allem durch ein Thema geprägt: die Erde kühlte ab. Vor 36 Millionen Jahren vereiste die Antarktis und seit 2.7 Millionen Jahren ist unser Planet auf beiden Polen eisbedeckt. Es ist eine zentrale Frage der klimaforschenden Geowissenschaften, inwieweit diese Prozesse durch den menschgemachten Kimawandel revidiert werden können und in welchen Zeiträumen das passiert. Das Klimasystem kann aber auf weitaus kürzeren Zeitskalen von Jahrhunderten bis Dekaden drastische regionale Änderungen durchmachen. Das Klima im Holozän, der jüngsten Warmzeit, zeichnet sich hingegen durch vergleichsweise kleine Schwankungen aus, was sicherlich eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung und das Wachstum unserer heutigen Zivilisation war.
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