Referent |
Prof. Martin Melles, UNI Köln |
Inhalt |
Im Winter 2008/09 wurde nach jahrelangen Vorbereitungen das wohl schwierigste und aufwendigste Seebohrprojekt des Internationalen KontinentalenTiefbohrprogramms (ICDP) in der sibirischen Arktis durchgeführt. Die Bohrungen fanden am Elgygytgyn-See statt, der fast 300 km von der nächsten Siedlung entfernt in einem 3,6 Mill Jahre alten Meteoriteneinschlagskrater liegt. Die gewonnenen Bohrkerne bis 517 m unter dem Seegrund liefern erstmals durchgehende, fast lückenlose Informationen zur Klima- und Umweltgeschichte in der terrestrischen Arktis seit der Zeit des Pliozäns. Ausserdem verbessern Sie die Erkenntnisse zur natürlichen Dynamik des Permafrostes und zu Meteoriteneinschlägen in vulkanischen Gesteinen. Die Bohrkerne werden seit Herbst 2009 von den beteiligten internationalen Wissenschaftler-Teams bearbeitet. In dem Vortrag werden die Projektziele vorgestellt, die ambitionierte Bohroperation beschrieben und die bisher vorliegenden Ergebnisse zusammengefasst.
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