Referent |
Dr. Gretchen Bernasconi-Green |
Inhalt |
Untersuchungen der ozeanischen Kruste und Bohrkampagnen (ODP und IODP) in den letzten 30 Jahren haben gezeigt, dass die Bildung und Veränderung der ozeanischen Kruste stark von der Spreadingrate an den ozeanischen Rücken abhängt. Eine schnelle Spreadingrate erzeugt mehr lagige und homogene Lithosphäre. Langsame bis sehr langsame Spreadingraten sind assoziiert mit grösserer Gesteinsvielfalt, Deformation und höherem Veränderungsgrad. Diese Heterogenitäten weisen auf wichtige Unterschiede hin in der magmatischen, tektonischen und hydrothermalen Aktivität entlang und quer zu den ozeanischen Rücken. An manchen Stellen des mittelatlantischen Rückens (MAR) ist die magmatische Abfolge diskontinuierlich und Gesteine des Erdmantels (ultramafisch) sind in sogenannten Kernkomplexen entlang flachen Bruchflächen bewegt worden und jetzt am Meeresboden aufgeschlossen. Diese langlebigen Bruchsysteme zeigen einen fundamental unterschiedlichen Mechanismus und sind nicht konform zu den klassischen Ansichten einer lagenartigen ozeanischen Kruste. Die langsamen Spreading-Rücken sind gekennzeichnet durch viel Serpentinite am Ozeanboden, durch einige der grössten wasserstoffreichen hydrothermalen Systeme und Minerallagerstätten in der Tiefsee, sowie durch eine grosse Varietät an biologischen Systemen.
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