Referent |
Dr. Nicolas Deichmann, ETH Zürich |
Inhalt |
Die Alpen sind ein deutliches Zeugnis der enormen Kräfte, die im Erdinneren am Werk sind und unsere Landschaft gestalten. Die zugrundeliegenden Prozesse laufen zwar sehr langsam ab, und in grösseren Tiefen bei genügend hohen Temperaturen und Drucken erfolgt die Verformung des Gesteins fliessend. In den oberen Bereichen der Erdkruste ist das Gestein aber spröde, es bricht und verursacht Erdbeben. Aus historischen Ueberlieferungen wissen wir, dass die Schweiz immer wieder von zerstörerischen Erdbeben betroffen war, und dank eines stetig verbesserten landesweiten Netzes hochempfindlicher Seismometer merken wir, dass es auch heute im Untergrund ständig knistert. Die Erdkruste der Schweiz steht offensichtlich unter Spannung. Methoden der modernen Seismologie ermöglichen uns, die Erdbebenherde mit hoher Genauigkeit zu lokalisieren und aus einer Analyse der Herdmechanismen den Bruchvorgang zu ermitteln. Daraus ergeben sich regionale Unterschiede sowohl in der räumlichen Verteilung der Erdbebenherde als auch im Spannungsfeld.
Im Vortrag werden mögliche Ursachen dieser regionalen Unterschiede und
allfällige Folgen von menschlichen Eingriffen in das Spannungsfeld diskutiert.
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