Referent |
Dr. Michael Hautmann, Paläontologisches Institut und Museum, Uni Zürich |
Inhalt |
Massenaussterbe-Ereignisse sind spätestens seit der spektakulären Hypothese vom Aussterben der Dinosaurier durch den Einschlag eines Asteroiden aus dem Weltall ein Schwerpunktthema paläontologischer Forschung. Während dabei zunächst die Frage nach den Ursachen grosser
Faunenschnitte im Vordergrund stand, verstehen Paläontologen Massenaussterbe-Ereignisse heute vor allem als globale ökologisch-evolutive Experimente, die allgemeine Schlüsse auf die
Steuerungsfaktoren der globalen Biodiversität zulassen. Das grösste aller Massenaussterbe-Ereignisse am Ende des Perm (vor ca. 250 Millionen Jahren) hat dabei in den letzten Jahren
unter anderem das Verständnis für die Bedeutung zwischenartlicher Interaktionen für die Steuerung der globalen Biodiversität verbessert. Das endtriassische Massenaussterben, das ca. 50 Millionen Jahre nach dem endpermischen Ereignis stattfand, hat als Präzedenzfall für die Folgen eines globalen Ozeanversauerungsereignisses eine grosse Bedeutung in der Diskussion
über die Folgen der gegenwärtigen, industriellen Ozeanversauerung. Im Vortrag werden neue Erkenntnisse zu diesen beiden Ereignissen im Kontext aktueller Fragestellungen aus Biodiversitätsforschung und global-change Modellen vorgestellt.
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